Anforderung an eine Software zur Betrugserkennung in ERP-Systemen

Fraud ist ein weltweites Problem, welches nahezu jedes Unternehmen zu einem gewissen Zeitpunkt trifft. So haben jüngste Studien ergeben, dass Fraud-Vorfälle bis zu 5% des Jahresumsatzes einer Organisation ausmachen. Besonders beliebt sind dabei Fraud-Attacken auf das unternehmenseigene ERP-System. Zwar existieren in den meisten Unternehmen bereits Informationssysteme, welche gewisse Kontrollmechanismen beinhalten, allerdings sind diese meist unzureichend, um die Komplexität der Fraud-Vorfälle vollumfänglich abzudecken. 

Vor diesem Hintergrund ist die Entwicklung einer geeigneten Software wie DeepScan zur Fraud-Aufdeckung in ERP Systemen unumgänglich. Allerdings sieht sich solch eine Entwicklung einer hohen Komplexität konfrontiert, da verschiedenste Aspekte im Entwicklungsprozess beachtet werden müssen. Einer dieser Aspekte, der bereits zu Anfang der Entwicklung berücksichtigt werden sollte, ist die Anforderungsspezifikation einer solchen Software. In diesem Kontext wurde durch den Lehrstuhl für BWL und Wirtschaftsinformatik der Universität Würzburg eine strukturierte Literaturanalyse und qualitative Umfrage durchgeführt, um die Anforderungen an eine ERP-Betrugserkennungssoftware zu identifizieren. Dabei konnten elf spezifische Anforderungen festgestellt werden. Die konkreten Anforderungen sind in der folgenden Abbildung ersichtlich. 

Anforderungen an eine Betrugserkennungssoftware

Gemeinschaftsprojekt INTERPOLS und des Europäischen Rats zur Schaffung einer soliden Grundlage für die Messung der Auswirkungen von Internetkriminalität

Während viele Regierungen die Notwendigkeit erkennen, gegen Cyberkriminalität vorzugehen, haben sie Schwierigkeiten, das vorliegende Problem zu definieren. Um effektiv gegen Cyberkriminalität vorgehen zu können, benötigen die Strafjustizbehörden ein gutes Verständnis des Ausmaßes, der Arten und der Auswirkungen der Kriminalität. Aus diesem Grund haben der Europarat und INTERPOL gemeinsam den Guide für Criminal Justice Statistics on Cybercrime and Electronic Evidence entwickelt, um Staaten bei der Entwicklung einer klareren Sicht auf das globale Problem zu unterstützen.

Das Hauptziel dieser gemeinsamen Initiative ist es, Strafjustizbehörden weltweit bei der Beschaffung von Statistiken über Cyberkriminalität und elektronische Beweismittel zu helfen, indem bewährte Verfahren und Empfehlungen bereitgestellt werden. Die Statistiken ermöglichen es den Behörden, wirksame Strategien und operative Maßnahmen zu entwickeln. Der Guide kann hier heruntergeladen werden.

Entwickelter Guide INTERPOLS und des Europäischen Rates

Die wichtigsten Punkte des Guides sind im Folgenden aufgelistet:

  • Statistiken über Cyberkriminalität, elektronische Beweismittel und die speziellen Werkzeuge, die für ihre Sammlung verwendet werden, können den Behörden bei der Beurteilung der kriminellen Trends und der neuen Technologien, die von Kriminellen verwendet werden, helfen.
  • Die Struktur des Datensatzes sollte vordefiniert sein, vorzugsweise in einem Sammelformular. Entsprechend der nationalen Gesetzgebung und Praxis können unterschiedliche Erfassungskriterien festgelegt werden.
  • Die mit der Sammlung beauftragten Beamten müssen über ausreichende Fachkenntnisse verfügen, um die Muster in den beobachteten Straftaten zu erkennen, und mit der Sammlungspolitik vertraut sein.
  • Justizbehörden, Staatsanwälte und die Polizei können sich auf ein gemeinsames Erhebungsformular einigen und sich die Verantwortung für die Datenerhebung teilen.
  • Alternative Datenquellen können die Statistik ergänzen. Solche Quellen sind z. B. die Daten, die aus dem Kriminalitätsmeldesystem, CERT/CSIRT oder anderen relevanten Stellen gesammelt werden.