Eine kürzlich veröffentlichte Studie des BKA zum Thema Cybercrime zeigt, dass die Anzahl der erfassten Cybercrime-Delikte in den letzten Jahren stetig gestiegen ist. Insgesamt registrierte das BKA für das Jahr 2020 etwa 108.000 Cybercrime-Delikte. Dies bedeutet einen Anstieg von 7.9 % zum Jahr 2019. Im Zweijahres-Vergleich ist die Anzahl cyberkrimineller Handlungen gar um 24.5 % gestiegen. Gleichzeitig ist der relative Anteil der aufgeklärten Fälle nahezu stagniert. So wurden 2019 rund 32.3 % aller Cybercrime-Delikte aufgeklärt, 2020 waren es mit 32.6 % nur 0.3 Prozentpunkte mehr.
Das BKA nennt eine Reihe von Ursachen für den stetigen Anstieg cyberkrimineller Handlungen. Ein Faktor sei der voranschreitende Digitalisierungstrend, welcher durch die Corona Pandemie einen zusätzlichen Schub erfahren habe. Dieser Trend resultiere in mehr Möglichkeiten für Cyberkriminelle, Straftaten zu begehen. Gleichzeitig habe man in den letzten Jahren eine fortschreitende Professionalisierung der Angreifer und wachsende Fähigkeiten von Malware, sich vor Sicherheitsmechanismen wie Antivirenscannern zu tarnen, beobachten können. Letztlich seien die Eintrittsbarrieren in die Cyberkriminalität in den vergangen Jahren stetig zurückgegangen. So könne man heute durch Angebote wie Cybercrime-as-a-Service Cyber-Straftaten begehen, ohne dabei tiefgreifende technische Fähigkeiten haben zu müssen.